Zu abenteuerlichen Burgen und Felsen im Dahner Felsenland
Die Burgen im deutsch-französischen Grenzgebiet gehören zweifelsohne zu den Höhepunkten des Dahner Felsenlands und den Nordvogesen. Insbesondere jene, die kostenlos zu erobern sind, wecken den Abenteuergeist bei jung und alt. Mächtig thronen sie auf den roten Felssockeln, die Naturgewalten vor Millionen von Jahren in die Landschaft gezaubert haben. Die vor vielen hundert Jahren in den Sandstein geschlagenen Treppen und Räume lassen ansatzweise erahnen, mit welchem halsbrecherischem Aufwand sie mühsam und ohne technische Hilfsmittel geschaffen wurden. Die kleine Burgruine Blumenstein bot dabei vermutlich gerade einmal gut einem Dutzend Menschen Schutz und Unterschlupf. Die auf französischem Boden befindliche Burgruine Wasigenstein kommt hingegen schon etwas größer daher und bietet mit ihrer Zweiteilung mehr Erkundungsmöglichkeiten.
Auf ruhigen Wegen werden wir an eindrucksvollen Felsen vorbeigeführt. Am Zigeunerfelsen erwartet uns ein weiterer abenteuerlicher Aufstieg, weil einige nicht mehr vorhandene Stufen durch seltsam anmutende Aufstiegshilfen ersetzt wurden. Es ist eine insgesamt kurzweilige Tour mit Abenteuercharakter.
Autorentipp
- Bei Sonnenschein und warmer Witterung tummeln sich zahlreiche Mauereidechsen auf den aufgeheizten Felsen der Burgen.
Wegearten
Einkehrmöglichkeiten
Landhaus MischlerRestaurant Au Wasigenstein
Sicherheitshinweise
- Im oberen Teil der Burg Wasigenstein fehlt an einem begehbaren Fenster das Sicherheitsgeländer. Hier besteht Absturzgefahr (25 Meter) - Kinder unbedingt beaufsichtigen!
- Im mittleren und oberen Treppenbereich des Zigeunerfelsens sind fehlende Sandsteinstufen durch etwas eigenwillige Konstruktionen abgesichert, die Trittsicherheit verlangen. Kinder ggf. zusätzlich sichern.
Weitere Infos und Links
- Einkehrmöglichkeiten in Schönau, ansonsten direkt am Weg keine Einkehrmöglichkeiten (nur etwas abseits des Weges östlich des Maimont im "Au Wasigenstein" in Wengelsbach/Frankreich).
- Die angegebenen Auf- und Abstiegsmeter der Tour beziehen sich auf die Höhenmeter einschließlich der Burg- und Felsenbesteigungen.
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Wir verlassen den Parkplatz nach links, laufen die Gebüger Straße entlang bis zur nächsten Abzweigung nach rechts. Hier folgen wir der kleinen Straße "Am Zundelsfelsen", die uns in nördliche Richtung oberhalb des Königsweihers ortsauswärts führt. Nach dem Ortsende und etwa 100 Meter hinter der rechtsseitigen Zufahrt zum Campingplatz zweigt links ein kleiner Pfad ab, der angenehm ansteigend in den Wald führt. Nach nicht einmal fünf Minuten kreuzen wir einen breiteren Weg. Unser Pfad setzt sich gegenüber fort. Weiter in angenehmer Steigung wird unser Pfad zunehmend schmaler und uriger. Zehn Minuten später erreichen wir eine größere Wegkreuzung. Hier folgen wir zunächst in westliche Richtung dem Dachsweg mit der eindeutigen Wegmarkierung (Dachs). Dieser Wegmarkierung bleiben wir bis zur Burg Blumenstein treu. Einmal müssen wir 100 Meter an der kleinen Verbindungsstraße zwischen Schönau und Ludwigswinkel entlanglaufen und diese dann überqueren, ansonsten verläuft der Weg bis zur Burg Blumenstein auf schönen Wegen und Pfaden.
Die Burg Blumenstein (361 m ü. NN) ist nach etwa 1:20 Stunden seit dem Start erreicht. Ab hier wählen wir anfangs den Weg mit der Wegmarkierung rote Raute, der sich spitzwinkelig bzw. grob westnordwestlich von unserem Aufstiegsweg vor der Burg fortsetzt. Die vielen Wegweiser wirken hier etwas verwirrend, denn unser Weiterweg lässt sich hieraus nicht wirklich ersehen. Bereits nach fünf Minuten müssen wir an einer Wegkreuzung aufpassen, denn wenn wir den Weg über den Gipfel des Maimont (513 m ü. NN) nehmen wollen, dürfen wir nicht ganz links auf dem breiten Weg (Wm. blaues Gespenst/Sagenweg) weiterlaufen, sondern auf dem Pfad, der wenige Schritte geradeaus weiterführt und dann eine Linkskurve beschreibt. Dieser verläuft eine Weile parallel des breiten Weges, der sich links unterhalb von uns befindet.
Hinweis auf eine Variante: Wer den Abstecher über den Gipfel des Maimont auslassen möchte, kann zur Burg Wasigenstein auch etwas kürzer und bequemer über genau jenen oben beschriebenen breiteren Weg weiter wandern. Der Maimont ist nicht sonderlich spannend und auch ohne Aussicht, jedoch landschaftlich schön und aus mehrfacher Sicht geschichtsträchtig.
Über den Berg Maimont bis zur Burg Wasigenstein richten wir uns nach der Wegmarkierung mit dem rot-weiß-roten Rechteck.
Die Burg Wasigenstein (350 m ü. NN) kann ab der Burg Blumenstein in rund einer Dreiviertelstunde erreicht werden. Vom üppigen Burgvorplatz mit seinen einladenden Picknickbänken bietet sich uns ein schöner Blick auf den beeindruckenden Ostturm der Burg.
Nach ausgiebiger Erkundung dieser imposanten Wehranlage (halbe Stunde einplanen) entfernen wir uns von der Burg in südöstliche Richtung mit der Wegmarkierung rotes Rechteck, wo nach weniger als zehn Minuten der wunderschön geformte Klingelfels (Naturdenkmal) auf uns wartet. Unser Pfad setzt sich ab dem dortigen Parkplatz südöstlich parallel der kaum befahrenen Straße fort (weiterhin rotes Rechteck). Schon bald überqueren wir die kleine Straße, laufen über einen größeren Waldparkplatz und folgen den Wegweisern zum Zigeunerfels (Rocher des Tziganes, 456 m ü. NN), welcher sich nach einer Viertelstunde seit dem Klingelfels rechts von uns erhebt. Der durchaus spannende und sehr lohnenswerte Aufstieg befindet sich auf der südlichen Seite des Felsens. Eine großartige Aussicht darf man hier allerdings nicht erwarten, weil der Baumbewuchs unsere Sicht beeinträchtigt.
Unsere Wegmarkierung bleibt das rote Rechteck, bis wir nach einer knappen halben Stunde das Schutzhäuschen an der Wegkreuzung "Col de Hichtenbach" erreichen. Hier biegen wir links (nördlich) ab und erreichen nach gut fünf Minuten die deutsche Grenze. Wir gehen an der Wegspinne halb rechts (östlich) auf dem Graf-Zeppelin-Weg weiter (Wegsymbol). Nach einer guten Viertelstunde im Wandertrott auf breitem Weg dürfen wir den linksseitigen kleinen Aufstiegspfad nicht überlaufen, der uns zum Bruderfels führen soll. Leicht ansteigend und parallel oberhalb des eben noch begangenen breiten Weges beweist uns nach fünf Minuten ein Wegweiser, dass wir auf dem richtigen Pfad sind. Von hier sind es noch 100 Meter bis zum unscheinbaren und stark umwachsenen Aussichtsfelsen am Bruderfels (355 m ü. NN). Die kleine Lücke zwischen den Bäumen gibt allerdings einen schönen Blick auf die Burg Fleckenstein frei, so dass der Begriff Aussicht doch noch seine Berechtigung hat.
Nachdem wir die wenigen Stufen vom Bruderfels herabgestiegen sind, gehen wir an der Gabelung der Pfade rechts weiter (nordwestlich und im Verlauf nördlich/blaues Gespenst/Sagenweg) und steuern auf schönem Pfad ohne nennenswerte Höhenunterschiede unser letztes Ziel an, den Aussichtsfelsen "Pfaffenfels" (328 m ü. NN), der majestetisch über dem Ort Schönau thront und eine schöne Aussicht über diesen bietet. Nachdem Abstieg vom Felsen führt uns linksseitig eine große Serpentine sanft absteigend auf den Hauptwanderweg. Hier links und nach einer Minute über weitere kleine Serpentinen bis in den Ort absteigen. Beim Erreichen der ersten Häuser an der Pfaffenfelsstraße links halten und auf dieser nach einer Rechtskurve weiter in nördliche Richtung, rechts über Wengelsbacher Straße und nochmals im Verlauf rechts haltend über Gebüger Straße zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
- mit der Bahn bis Pirmasens Hauptbahnhof
- ab Pirmasens Exerzierplatz mit der Buslinie 250 bis Dahn Stadtmitte und mit der Buslinie 251 ab Dahn Stadtmitte bis Schönau/Pf Ort
- Fahrplan-Informationen unter www.suedwestpfalz-nahverkehr.de und www.vrn.de
Anfahrt
- bis nach Schönau (Pfalz) fahren
- aus Norden kommend hinter dem See die erste Möglichkkeit rechts abbiegen
- nach knapp 100 Metern befindet sich auf der linken Seite der Wanderparkplatz (gegenüber dem Gemeindeamt)
- Kfz.-Navi Eingabe: Gebüger Str. 4, 66996 Schönau (Pfalz) (Gemeindeamt)
Parken
- Wanderparkplatz in Schönau (in der Gebüger Straße gegenüber Nr. 4/Gemeindeamt)
Koordinaten
Buchempfehlungen des Autors
- ausführliches und sehr gutes Informationsmaterial (überwiegend kostenlos) über die Region ist in den örtlichen Touristik-Informationen erhältlich (z. B. in Dahn) bzw. im Internet unter www.suedwestpfalz-touristik.de
Kartenempfehlungen des Autors
- Pietruska Karte "Dahner Felsenland" - Wandern und Radfahren, 1 : 25.000, mit UTM-Gitter sowie Anzeige von Rettungspunkten, Wanderwegmarkierungen und Verkehrsanbindungen, ISBN 978-3-934895-95-9
- ATKIS Topographische Karte 1 : 25.000, Naturpark Pfälzerwald, Blatt 7 (Westlicher Wasgau mit Dahn), Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz (LVermGeo), ISBN 978-3-89637-403-5
Buchtipps für die Region
Ausrüstung
- normale Wanderausstattung
- feste Wanderschuhe (am besten knöchelhoch, Kategorie A/B)
Statistik
- 11 Wegpunkte
- 11 Wegpunkte
Fragen & Antworten
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